In einer besonderen Projektstunde im Fach Informationstechnologie (IT) setzten sich die Schülerinnen der 8c intensiv mit der Kehrseite unserer allgegenwärtigen Mobiltelefone auseinander. Statt nur Apps zu programmieren oder Hardware zu studieren, stand dieses Mal das Thema Nachhaltigkeit und globale Verantwortung im Fokus.
Mithilfe der „Handykiste“ der Mission EineWelt aus Nürnberg tauchten die Jugendlichen in die komplexe Welt der Smartphone-Produktion ein – von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung. Ziel war es, die globale Wertschöpfungskette kritisch zu hinterfragen und die sozialen sowie ökologischen Auswirkungen unseres Konsumverhaltens zu beleuchten.
Die Klasse wurde in fünf Gruppen aufgeteilt, die nach und nach fünf interaktive Stationen bearbeiteten.
Die 5 Stationen der „Handykiste“:
- Weltreise: Die globale Wertschöpfungskette Hier verfolgten die lange und verschlungene Reise der Rohstoffe, die in einem Smartphone stecken. Sie lernten, dass Metalle wie Coltan und Gold oft unter schwierigen Bedingungen in weit entfernten Ländern abgebaut werden, bevor sie in unsere Hightech-Geräte gelangen.
- Das unbekannte Wesen: Smartphone-Bestandteile An dieser Station zerlegten die Jugendlichen symbolisch ein Smartphone in seine Einzelteile. Der Fokus lag auf der Identifikation der kritischen Materialien und dem enormen Ressourcenaufwand, der für die Herstellung eines einzigen Gerätes notwendig ist.
- Lohn zum Leben: Bezahlung der betroffenen Arbeiter Ein zentrales ethisches Thema war der faire Lohn. Die Gruppen setzten sich mit den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung der Menschen auseinander, die in den Fabriken und Minen arbeiten. Dies führte zu angeregten Diskussionen über faire Handelspraktiken und soziale Verantwortung der Hersteller.
- Ökologischer Rucksack: Die Umweltbilanz Wie viel Wasser, Energie und CO₂-Emissionen stecken in einem Smartphone? Diese Station machte den „ökologischen Rucksack“ jedes Gerätes sichtbar und zeigte auf, welche Umweltschäden durch Produktion, Transport und vor allem die vorzeitige Entsorgung entstehen.
- Werbung ist cool: Das faire Smartphone Zum Abschluss wurden die Schüler selbst kreativ. Mit dem gewonnenen Wissen gestalteten die Gruppen Plakate für ein fiktives, faires Smartphone. Sie entwickelten Werbestrategien, die nicht auf Konsumrausch, sondern auf Langlebigkeit, Reparierbarkeit und faire Herkunft setzten.
Das Projekt unterstrich einmal mehr, wie wichtig es ist, in der IT-Ausbildung nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch ethische und ökologische Zusammenhänge zu vermitteln. Ein herzlicher Dank gilt der Eine Welt Mission Nürnberg für die Bereitstellung des anschaulichen und lehrreichen Materials!