„SAD. – 88. Feuer. Wut. Angst.“

Erstellt von Angela Hermer, Daniel Hoffmann | |   Schuljahr 2025/2026

„Bleiben muss die Erinnerung.“ Am 17. Dezember 2025, genau 37 Jahre nach dem rechtsextremen Brandanschlag auf das Habermeierhaus in Schwandorf, fand an der MRS St. Josef für die 9. und 10. Klassen eine Aufführung des Ovigo-Theaters statt, das diesen „schwarzen Tag“ in der Geschichte Schwandorfs zum Thema machte. 

 

Der stadtbekannte 19-jährige Neonazi und Berufsschüler Josef S., der diese Tat begangen hat, löschte dadurch auch das Leben von vier Menschen aus, die sich nicht mehr rechtzeitig aus dem brennenden Haus retten konnten: Osman Can (50), Fatma Can (43) und deren Sohn Mehmet Can (12) sowie Jürgen Hübener (47). Vor Gericht gab der Täter, der zu 12 Jahren und 6 Monaten Haft verurteilt wurde, als Grund für seine Aktion an: Hass auf Ausländer. 

 

In den 90 Minuten der Aufführung verfolgten die Schülerinnen gebannt und betroffen das Geschehen auf der Bühne. Zusätzlich zum historischen Ereignis, das in ergreifender und aufrüttelnder Weise dargestellt wurde, erfolgten immer wieder Einblendungen weiterer rechtsextremer Anschläge (Hoyerswerda, Mölln, Rostock, Halle etc.) in ganz Deutschland, aber auch in Europa, die Schlagzeilen gemacht haben. So sollte laut Florian Wein, Intendant und Schauspieler des Ovigo-Theaters, gezeigt werden, dass Schwandorf kein Einzelfall war bzw. ist. 

 

„Es hört einfach nicht auf.“ Diese Aussage ist aktuell zutreffender denn je angesichts von Nazi-Parolen und Ausländerhetze, die heute an vielen Schulen leider Alltag sind. Schwere Zeiten für demokratische Werte! Stücke wie „SAD – 88“ leisten folglich wertvolle Aufklärungsarbeit, um dem Verfall solcher Werte wie Toleranz entgegenzuwirken und das friedliche gesellschaftliche Miteinander zu stärken.

 

Eine anschließende Fragerunde mit dem Schauspielerteam klärte noch einige offene Fragen, die Klassen werden jedoch auch noch in den folgenden Geschichtsstunden die Möglichkeit haben, ihre Meinung zur Thematik zu äußern. Beim Verlassen der Sporthalle äußerte sich eine Schülerin: „Wir sind nicht so, wir akzeptieren auch andere und darauf sind wir stolz.“ Diese Aussage entspricht auch den Grundsätzen unserer Schule, in der Vielfalt und Toleranz großgeschrieben werden.

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